Erdbebenhilfe Marokko

Am 8. September ereigent sich in der Nacht ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 und zerstört von Marrakesch bis in das Hochatlasgebirge sämtliche Dörfer vollständig. Tausende Menschen wurden bislang tot geborgen, viele sind noch verschüttet. Hunderttausende Familien verlieren Besitz und Angehörige in dieser Tragödie. Kindertränen e.V. ist mit einem Team vor Ort im Epizentrum, um jenen zu helfen die schwer zu erreichen sind. In Zusammenarbeit mit Argan’dor und Ajax Kenitra, können in kürzester Zeit Wohncontainer und Paletten angeschafft und in die Berge transportiert werden.

Um die medizinische Versorgung zu unterstützen, haben wir Mitarbeiter des Roten Halbmondes in einen der Wohncontainer aufgenommen und mit mitgebrachten Medikamenten sowie Verbandsmaterial zur Erstversorgung ausgestattet. Mit den mitgebrachten Solarstrahlern, können wir Nachts die Erstehilfe aufrecht erhalten.

Als zweites haben wir uns um die erste Sanitäreinrichtung gekümmert und einen der Wohncontainer zu einem großen Sanitärcontainer umbauen und vor Ort installiert. Mit einem Abwassersystem und mehreren großen 2000 Liter Wasserkanistern und einer Trinkwasseraufbereitung, haben die Menschen Zugang zu WC, Duschen und Trinkwasser.

Die Kinder erleben wir teils als schwer traumatisiert und gelangweilt, die Beschäftigung fehlt. Aus diesem Grund dienen 3 weitere Container einer provisorischen Schule. Unterstützt wird das Schulprojekt durch große Militärzelte, welche kurzfristig mit Tischen, Bänken und Tafeln sowie Solarleuchten ausgestattet wurden. 6 ehrenamtliche LehrerInnen stellten sich zur Verfügung den Schulunterricht zu gestalten. Ihre Beherbergung erfolgt in einem der Schulcontainer.

Die Tage werden kürzer, der kalte Winter naht und droht große Probleme mit sich zu bringen. Die kurzfristige Lösung der Zelte, wird den Familien in der kalten Winterzeit kaum Schutz ermöglichen. Aus diesem Grund planen wir Anschaffung weitere Wohncontainer, um so vielen Familien wie möglich Schutz vor dem kalten Winternächten zu ermöglichen. Das Projekt wird erstmals für den Ort Tamsoult im Hochatlasgebirge angesetzt. Überlebende aus umliegenden zerstörten Dörfern haben bereits von der Unterstützung in Tamsoult erfahren und machen sich täglich auf den Weg dorthin. Die Anzahl der durch das Erdbeben betroffenen Familien suchen nun hier Hilfe und Unterkunft.